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Herzlich willkommen zum Tutorial „Das ABC empirischer Forschung – Alle Essentials im Überblick“. Wissenschaftliches Forschen beschränkt sich nicht nur auf die Auseinandersetzung mit „grauer“ Theorie. Insbesondere in den Erfahrungswissenschaften wie der Physik, Biologie oder Psychologie nimmt die empirische, erfahrungsbasierte Forschung einen großen Stellenwert ein. Wer sich für eine empirische Abschlussarbeit entscheidet, kann am Ende mit eigenständig erzielten Forschungsergebnissen glänzen. Doch kein Preis ohne Fleiß: Um ein gelungenes Konzept für Deine empirische Arbeit zu entwickeln, ist ein allgemeines Verständnis der empirischen Arbeitsweise Grundvoraussetzung. Dieses Tutorial zeigt Dir, auf welche Aspekte, Methoden und Schritte es beim empirischen Forschen ankommt.
Starten wir damit, worauf empirisches Forschen abzielt. Empirische Arbeiten haben einen konkreten Bezug zur Realität und Praxis. Ihr Ziel besteht darin, fremde oder eigene theoretische Aussagen über die Welt und den Menschen anhand einer empirischen Forschungsmethode zu bestätigen beziehungsweise zu widerlegen. Das unterscheidet eine empirische Arbeit von einer Literaturarbeit, die rein theoretisch ist und sich auf eine kritische Auseinandersetzung vorhandener Forschungsliteratur reduziert. Das bedeutet nicht, dass empirisches Arbeiten theorieunabhängig ist. Vielmehr dient Theorie in empirischen Arbeiten dazu, zum Verständnis des Problemkontextes beizutragen und ein Untersuchungsziel abzuleiten.
Je nach Untersuchungsziel erfolgt eine empirische Forschung deskriptiv, kausal, explanativ oder explorativ. Deskriptiv ist die Untersuchung, wenn es darum geht, statistisch präzise Informationen über ein Thema zu erfassen, wie zum Beispiel eine Untersuchung zu demografischen Trends und Entwicklungen. Bei kausalen Untersuchungen sollen Ursache-Wirkungs-Relationen zwischen bestimmten Variablen beschrieben werden – wie in einer Untersuchung über die Auswirkungen eines neuen Produktdesigns auf den Umsatz. In explanativen Untersuchungen werden aus aktuellen Forschungstheorien Hypothesen abgeleitet und überprüft. Explorative Forschungen dienen dazu, neue Hypothesen durch Grundlagenforschung zu generieren.
Für Abschlussarbeiten bieten sich deskriptive und kausale Untersuchungen an, da diese bei gut untersuchten Forschungsbereichen angewendet werden. Explanative und explorative Untersuchungen werden hingegen bei wenig erforschten Phänomenen angewendet und eignen sich deshalb eher für Arbeiten größeren Umfangs, in denen es darum geht, eine Forschungslücke zu schließen oder eine anwendungsorientierte Lösung zu erarbeiten.
Sobald klar ist, was Du untersuchen möchtest, gilt es, eine geeignete Forschungsmethode auszuwählen. In der empirischen Forschung unterscheidet man zwischen quantitativen und qualitativen Methoden.
Für quantitative Methoden ist eine standardisierte und strukturierte, vorher festgelegte Herangehensweise charakteristisch. Sie finden Verwendung, um möglichst viele messbare Daten zu einem Sachverhalt zu sammeln, um diese anschließend statistisch auszuwerten. Dadurch wird ein umfassender Einblick zu einem Untersuchungsgegenstand ermöglicht. Eine quantitative Methode bietet sich an, wenn Du Hypothesen überprüfen oder statistische Zusammenhänge untersuchen möchtest.
Zu quantitativen Forschungsmethoden zählen die quantitative Befragung, die quantitative Beobachtung, die quantitative Inhaltsanalyse, das Experiment und die Metaanalyse.
Quantitative Befragungen erfolgen in Form von schriftlichen oder mündlichen Umfragen und strukturierten Interviews mit vorab festgelegten Fragen.
Die quantitative Beobachtung wird genutzt, um naturwissenschaftliche oder soziale Phänomene wie chemische Vorgänge beziehungsweise das Verhalten von Personen oder Personengruppen zu untersuchen.
Bei der quantitativen Inhaltsanalyse werden Inhalte aus Texten sowie Audio- und Bilddateien anhand ausgewählter Merkmale in der Breite untersucht.
Experimente zeichnen sich dadurch aus, dass eine oder mehrere unabhängige Einflussgrößen manipuliert werden, um neue Informationen zu erhalten oder den Wahrheitsgehalt von Aussagen zu überprüfen. Beispiele sind das Laborexperiment, das Quasi-Experiment oder das Feld-Experiment.
Die Metaanalyse kommt zum Einsatz, wenn es darum geht, Ergebnisse aus vorhandenen Forschungsarbeiten miteinander zu vergleichen und so zu einem eigenen Ergebnis zu gelangen.
Bei qualitativen Methoden wird typischerweise in nicht standardisierter Weise vorgegangen. Ihr Zweck besteht darin, Zusammenhänge detailliert zu beschreiben und zu interpretieren, um einen tiefen Einblick zu einem Phänomen zu gewinnen. Insofern eignen sie sich besonders gut für explanative und explorative Untersuchungen, also wenn es darum geht, wenig erforschte Phänomene zu untersuchen.
Zu den qualitativen Methoden gehören qualitative Befragungen, qualitative Beobachtungen, die qualitative Inhaltsanalyse und die Nutzwertanalyse.
Qualitative Befragungen erfolgen entweder in nicht-standardisierter oder teils standardisierter Form. Nicht-standardisierte Befragungen sind Experteninterviews, narrative Interviews, Konversationsanalysen und Gruppendiskussionen. Teilweise standardisierte Befragungen sind Leitfaden- und Experteninterviews beziehungsweise problemzentrierte Interviews.
Qualitative Beobachtungen dienen dazu, das Verhalten und die Reaktionen der Probanden zu analysieren. Sie können offen oder verdeckt stattfinden, das heißt mit oder ohne das Wissen der Teilnehmenden.
Die qualitative Inhaltsanalyse wird eingesetzt, um Daten aus diversen Medien wie Artikeln, Transkripten oder Videoaufzeichnungen zu erheben mit dem Ziel, sie zu verstehen und neue Überlegungen anzustellen.
Die Nutzwertanalyse ist ein Bewertungsverfahren, das in komplexen Entscheidungssituationen dazu dient, verschiedene Handlungsoptionen anhand diverser Zielkriterien zu beurteilen und zu vergleichen.
Damit ist die Wahl der Methoden jedoch noch nicht erschöpft. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, quantitative und qualitative Methoden miteinander zu vermischen, um ein Forschungsinteresse aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu behandeln. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Mixed-Methods-Ansatz. In diesem Kontext werden insgesamt vier Untersuchungsdesigns unterschieden: das explorative Design, das explanative Design, das eingebettete Design und das Triangulationsdesign.
Beim explorativen Design findet zunächst eine quantitative und anschließend eine qualitative Methode Anwendung. In einem explanativen Design erfolgt hingegen zuerst eine qualitative und dann eine quantitative Untersuchung. Beim eingebetteten Design dominiert eine Methode über die andere.
Das Triangulationsdesign findet unter den Mixed Methods am häufigsten Verwendung. Hierbei haben die kombinierten Methoden gleiches Gewicht. Außerdem kann bei einer Triangulation an derselben Forschungsfrage mit unterschiedlichem Datenmaterial, an unterschiedlichen Orten oder mit verschiedenen Forschenden gearbeitet werden.
Welche Schritte musst Du nun unternehmen, wenn Du Dich für eine empirische Forschungsarbeit entschieden hast? Um diese Frage zu beantworten, geben wir Dir zuletzt einen Überblick über die einzelnen Phasen, die sich bei einer empirischen Forschung üblicherweise unterscheiden lassen. Grundsätzlich gliedert sich der Ablauf einer empirischen Untersuchung in drei Phasen: Planung, Durchführung und Auswertung. Mit jeder Phase sind bestimmte Handlungsschritte verbunden.
In der Planungsphase legst Du das Ziel der Forschung mittels einer Leitfrage fest, stellst Hypothesen auf, wählst eine entsprechende Forschungsmethodik und konzeptualisierst das Forschungsdesign.
In der Durchführungsphase bereitest Du zunächst die Datenerhebung vor, indem Du mit dem Erhebungsinstrument Deiner Wahl einen Vorab-Test durchführst und danach das Untersuchungsdesign gegebenenfalls anpasst. Anschließend erhebst Du die Daten.
In der Auswertungsphase bereitest Du die erhobenen Daten für die Analyse auf, indem Du das Rohmaterial strukturierst, auf Fehler, Zuverlässigkeit und Gültigkeit überprüfst und entsprechend sortierst. Danach analysierst Du die Daten mit einer geeigneten Auswertungsmethode. Nach der Analyse interpretierst und verschriftlichst Du Deine Ergebnisse in einem Bericht und ordnest sie in den weiteren wissenschaftlichen beziehungsweise gesellschaftlichen Kontext ein.
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