Du findest qualitative Inhaltsanalyse kompliziert? Wir erklären sie Dir – klar & verständlich. In nur 8 Minuten. Alle Formen & Erfolgskriterien im Überblick. Die perfekte Einführung für Anfänger. Jetzt angucken & schlaumachen!
Willkommen zum Tutorial „Qualitative Inhaltsanalyse einfach erklärt – Diese 10 Fakten solltest Du kennen“. Die qualitative Inhaltsanalyse ist eine Methode, um qualitative Daten zu erfassen, zu analysieren und zu interpretieren. Im Rahmen von Abschlussarbeiten findet sie häufig Verwendung, um qualitative Interviews auszuwerten. Falls auch Du in Deiner Arbeit planst, von dieser Methode Gebrauch zu machen, Dich jedoch noch zu wenig mit der qualitativen Inhaltsanalyse auskennst, dann bist Du an der richtigen Adresse. In diesem Tutorial erklären wir Dir kurz und übersichtlich alles, was Du über die qualitative Inhaltsanalyse wissen musst – ihr Ziel, ihre Vorteile, Anwendungsformen und die Kriterien für eine gelungene Durchführung.
Starten wir damit, welches Ziel die qualitative Inhaltsanalyse verfolgt. Bei der qualitativen Inhaltsanalyse geht es darum, Inhalte eines Datenmaterials systematisch und detailliert auszuwerten, um auf diese Weise eine Forschungsfrage zu beantworten. Die Auswertung erfolgt anhand eines Systems von Kategorien, das die wichtigsten Textinhalte komprimiert abbilden soll.
Gegenstand qualitativer Inhaltsanalyse kann jeglicher Input werden, der in Textform vorliegt. Das Spektrum reicht von Zeitungsartikeln und Liedern über Fernseh- und Radio-Beiträge bis hin zu Forschungsberichten. Damit bietet diese Methode den Vorteil der Flexibilität, da Du sie auf verschiedene Inhalte anwenden kannst: Neben der Analyse von Texten eignet sie sich auch dazu, anderes Kommunikationsmaterial inhaltlich zu erschließen.
Ihre Flexibilität ist jedoch nicht der einzige Vorteil. Hinzu kommt, dass die qualitative Inhaltsanalyse einen gewissen Grad an Zuverlässigkeit gewährleistet. Darin liegt ihre Besonderheit gegenüber anderen Methoden qualitativer Forschung. Denn, wie wir noch genauer sehen werden, genügt sie wissenschaftlichen Gütekriterien und kann damit im Optimalfall nachvollziehbare, überprüfbare und verwertbare Ergebnisse liefern.
Schließlich ist die quantitative Inhaltsanalyse auch mit einem quantitativen Auswertungsverfahren vereinbar, insofern sich die qualitativen Daten statistisch auswerten lassen. Damit leistet sie einen Beitrag dazu, die Spaltung zwischen qualitativen und quantitativen Methoden zu überbrücken und weitere Forschungsstrategien zu ermöglichen.
Sobald Du entschieden hast, welches Datenmaterial am besten zu Deiner Forschungsfrage passt und die Richtung Deiner Analyse feststeht, gilt es, eine entsprechende Form der Inhaltsanalyse auszuwählen. Insgesamt stehen drei Formen zur Auswahl: die zusammenfassende Inhaltsanalyse, die explizierende Inhaltsanalyse und die strukturierende Inhaltsanalyse.
Die zusammenfassende Inhaltsanalyse verfolgt den Zweck, eine bestimmte Menge an Textmaterial auf seine wesentlichen Inhalte zu reduzieren. Die Textverarbeitung erfolgt durch mehrere Prozessschritte, und zwar Paraphrasen, Generalisierungen und Reduktionen.
Beim Paraphrasieren geht es darum, das Datenmaterial thematisch zu vereinheitlichen, wobei Ausschmückungen und irrelevante Textelemente entfernt werden.
Die Generalisierung zielt darauf ab, die paraphrasierten Inhalte weiter zu abstrahieren und unter schlagwortartige Begriffe zu subsumieren.
Bei der Reduktion werden bedeutungsgleiche Paraphrasen gestrichen und inhaltsähnliche Paraphrasen zusammengeführt.
Die explizierende Inhaltsanalyse findet Anwendung, um unklare Stellen im zu analysierenden Text verständlicher zu machen. Hierfür können zum einen Sätze im Textumfeld herangezogen werden, insoweit sie der Erläuterung dienen. Zum anderen ist es möglich, zusätzliches Material zu nutzen. Hierzu gehören externe Werke wie Lexika und Literaturquellen.
Während die zusammenfassende und explizierende Inhaltsanalyse dazu dient, das Textmaterial zu bearbeiten, bevor es kodiert werden kann, knüpft die strukturierende Inhaltsanalyse an bereits bearbeitetes Material an. In der strukturierenden Inhaltsanalyse besteht das Ziel darin, aus dem Textmaterial eine bestimmte Struktur herauszufiltern. Die Strukturierung erfolgt nach bestimmten formalen Kriterien, die Du aus der einschlägigen Literatur ableiten musst. Ausgangspunkt der Analyse ist ein vorab festgelegtes Kategoriensystem. Zunächst legst Du genau fest, welche Textelemente unter welche Kategorien fallen sollen. Anschließend identifizierst Du für jede Kategorie repräsentative Textstellen, das heißt Zitate. Um zu gewährleisten, dass bei Abgrenzungsproblemen eine thematisch verwandte Textstelle nur einer einzigen Kategorie zugeordnet wird, gilt es zuletzt, Kodierregeln festzulegen. Dies geschieht im Rahmen eines Kodierleitfadens, in dem geregelt wird, unter welchen Bedingungen Textinhalte wie kategorisiert werden sollen.
Damit die Ergebnisse Deiner Forschung verwertbar und vertrauenswürdig sind, musst Du die Gütekriterien qualitativer Forschung einhalten. Auch wenn es im Unterschied zur quantitativen Forschung keine standardisierten Gütekriterien gibt, so macht es Sinn, sich an folgende drei Kriterien zu halten: Transparenz, Intersubjektivität und Reichweite.
Transparenz gewährleistest Du, indem Du den gesamten Forschungsprozess genau dokumentierst und Schritt für Schritt erläuterst. Hierzu gehört unter anderem die Formulierung der Leitfrage, die Beschreibung und Begründung der Methoden sowie die Erläuterung der Datenauswertung und -interpretation. Auf diese Weise wird Dein Vorgehen für Außenstehende nachvollziehbar.
Die Intersubjektivität Deiner Forschung liegt vor, wenn Du Deine bei der Auswertung subjektiv gewonnenen Daten reflektierst, zur Diskussion stellst und verschiedene Interpretationsmöglichkeiten anbietest. Dadurch stellst Du Deine Sichtweise nicht als die einzig richtige dar und gewährleistest, dass sich Andere eine eigene Meinung bilden können.
Beim Kriterium der Reichweite geht es darum sicherzustellen, dass bei Wiederholung einer ähnlichen Analyse vergleichbare Ergebnisse erzielt werden könnten. Eine qualitative Inhaltsanalyse erweist sich nur dann als zuverlässig und praktisch relevant, wenn Dein Kategoriensystem und Kodierleitfaden bei erneuter Verwendung am selben Datenmaterial zu gleichen Ergebnissen führt.
Ein nützliches Instrument in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Interkodier-Reliabilität. Zur Ermittlung der Zuverlässigkeit der Ergebnisse findet ein Verfahren Anwendung, bei dem mehrere Kodierer unabhängig voneinander die gleiche Untersuchung vornehmen. Kommt es zu Verzerrungen in den Ergebnissen, muss das Kategoriensystem beziehungsweise die Definition der Kategorien optimiert werden, und es folgt ein weiterer Durchgang.
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