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Willkommen zum Tutorial „Die 7 Arten wissenschaftlicher Beobachtung – Wähle den richtigen Typ für Deine Abschlussarbeit“. Im wissenschaftlichen Kontext ist die Beobachtung ein Verfahren, um Verhalten, Objekte, Prozesse oder Ereignisse systematisch und zielgerichtet zu analysieren. Als eine der vier zentralen empirischen Datenerhebungsmethoden findet sie sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften Anwendung. Wissenschaftliche Beobachtungen können dabei verschiedene Formen annehmen. Welche Form die passende ist, hängt nicht zuletzt von Deinem Forschungsinteresse ab. In diesem Tutorial stellen wir Dir jeden Typ einzeln und kompakt vor, so dass Du am Ende in der Lage sein wirst, schnell und problemlos ein geeignetes Beobachtungsverfahren für Deine Abschlussarbeit auszuwählen.

 

Wissenschaftlich beobachten - Darum geht's

 

Starten wir mit einigen grundlegenden Hintergrundinformationen. Insofern empirische Erkenntnis ihren Ausgang von Sinneswahrnehmungen und Beobachtungen nimmt, bildet die Beobachtung die Basis für erfahrungswissenschaftliche Untersuchungen. Der Gegenstandsbereich von Beobachtungen erstreckt sich von chemischen und physikalischen Phänomenen über Einzelpersonen und Gruppeninteraktionen bis hin zu Kulturen, Institutionen und Kommunikationsverhalten. Anders als sprachvermittelte Verfahren wie die Befragung ist die Beobachtung mit dem Anspruch verbunden, einen direkten und überwiegend unverzerrten Zugang zum Untersuchungsgegenstand zu ermöglichen.

So ist der Einsatz dieser Methode besonders dann sinnvoll, wenn sich andere Methoden als schwierig erweisen oder wenn die Versuchsteilnehmer nicht imstande oder bereit sind, über ihr Verhalten verbal Auskunft zu erteilen. Zum Beispiel wäre die Befragung bei sozial komplexen Gruppeninteraktionen, bei hochsensiblen Themen oder in Zusammenhang mit Kleinkindern oder Personen mit Sprachproblemen eher ungeeignet. In der Praxis findet die Beobachtung allerdings häufig Anwendung in Kombination mit anderen Verfahren. Ein Beispiel ist das ethnografische Interview, bei dem neben der Befragung üblicherweise auch das Verhalten der Teilnehmer in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet wird.

 

Des Weiteren können Beobachtungen sowohl quantitativ als auch qualitativ durchgeführt werden. Quantitative Beobachtungen dienen dazu, möglichst viele aussagekräftige Daten zu erheben, um sie anschließend statistisch auszuwerten und auf diese Weise eine Hypothese zu überprüfen. In qualitativen Beobachtungen hingegen werden Einzelfälle untersucht und interpretativ ausgewertet, um auf dieser Basis neue Hypothesen zu bilden.

Allen Beobachtungen ist jedoch gemeinsam, dass sie in Beschreibungssystemen dokumentiert werden. Hierzu zählen Verbalsysteme wie stichwortartige Ereignisprotokolle; Nominalsysteme wie Index-Systeme und Kategoriensysteme, die auf vorab definierten Klassifikationsmerkmalen basieren; Dimensionalsysteme, in denen Bewertungsskalen Anwendung finden und Strukturalsysteme wie in Sequenzanalysen, in denen strukturelle Zusammenhänge im Zeitverlauf analysiert werden können.

 

Die 7 Typen der wissenschaftlichen Beobachtung

 

Mit diesem allgemeinen Hintergrundwissen können wir nun einen näheren Blick auf die unterschiedlichen Darstellungsweisen der Beobachtung werfen. Insgesamt lassen sich sieben Arten von Beobachtungsverfahren unterscheiden, wobei jeder Typ Vor- und Nachteile mit sich bringt. Die Typen werden nach drei Unterscheidungskriterien eingeteilt: Beobachtungssituation, Beobachterposition und Datenerhebungsverfahren.

 

Die Beobachtungssituation betrifft die Bedingungen, unter denen die Beobachtung erfolgt. Sie kann entweder offen oder verdeckt beziehungsweise in einer künstlichen oder natürlichen Umgebung stattfinden.

Erfolgt die Beobachtung offen, ist sich die Testperson der Beobachtung bewusst. Dies kann zur Folge haben, dass der Proband sich anders verhält, als er sich verhalten würde, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Bei der verdeckten Beobachtung ist sich die Testperson der Beobachtung nicht bewusst; der Beobachter gibt sich nicht zu erkennen und bleibt im Verborgenen, etwa hinter einer Glasscheibe. Insofern der Beobachter sich nicht zu erkennen gibt, ist es einfacher, das natürliche Verhalten zu erheben.

Findet die Beobachtung in einer natürlichen, gewohnten Umgebung statt, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, Schulen oder Kindergärten, handelt es sich um eine sogenannte Feldbeobachtung.

Bei Beobachtungen in künstlicher Umgebung wird die Beobachtung in speziellen Beobachtungsräumen wie Laboren durchgeführt, in denen durch Stimuli Verhaltensweisen hervorgerufen werden sollen. Der Vorteil gegenüber Feldbeobachtungen liegt darin, dass sich hierbei die Einflussvariablen besser kontrollieren lassen und die Ergebnisse besser erfassbar sind.

 

Das Unterscheidungskriterium der Beobachterposition handelt davon, in welcher Form die beobachtende Person mit dem Gegenstand der Untersuchung in Interaktion tritt: ob selbst- oder fremdbeobachtend beziehungsweise teilnehmend oder nicht-teilnehmend.

Die Selbstbeobachtung ist eine Methode, um psychische Phänomene beziehungsweise das eigene Verhalten zu untersuchen. Hierbei kann es sich beispielsweise um das eigene Kaufverhalten handeln. Aufgrund des hohen Grads an Subjektivität findet dieses Verfahren jedoch nur ausnahmsweise Verwendung, etwa wenn es darum geht, die eigene Beobachterrolle zu reflektieren.

In Fremdbeobachtungen ist das Verhalten anderer Personen Gegenstand der Untersuchung. Die Distanz des externen Beobachters zum beobachteten Verhalten ermöglicht eine objektivere Haltung des Beobachters sowie nachvollziehbare und messbare Ergebnisse.

Ist der Beobachter in die Beobachtungssituation eingebunden, spricht man von einer teilnehmenden Beobachtung. Die Teilnahme kann aktiv oder passiv erfolgen, je nachdem, ob der Beobachter am Interaktionsgeschehen beteiligt ist oder eine untergeordnete Rolle einnimmt, zum Beispiel als Zuschauer. Die teilnehmende Beobachtung ermöglicht dem Beobachter, die natürlichen Verhaltensweisen der Probanden zu erfassen.

Bei der nicht-teilnehmenden Beobachtung ist der Beobachter nicht in die Beobachtungssituation eingebunden, sondern beobachtet und protokolliert sie von außen. Hier besteht allerdings das Risiko, dass die Probanden sich unter Umständen anders verhalten als sonst und der Zugang zu gewissen Bereichen begrenzt ist.

 

Die Wahl des Datenerhebungsverfahrens hat Einfluss auf die spätere Auswertung Deiner Beobachtungsdaten. Überlege Dir daher vorab genau, für welches Verfahren Du Dich entscheidest. Grundsätzlich kannst Du bei Deiner Beobachtung systematisch oder unsystematisch, direkt oder indirekt beziehungsweise vermittelt oder unvermittelt verfahren.

Die systematische, strukturierte Beobachtung folgt einem standardisierten Schema. Der Beobachter hält sich bei der Beobachtung und Protokollierung an präzise Regeln und Vorgaben. Der zielgerichtete Ansatz dieses Verfahrens erleichtert die Datenauswertung und gewährleistet eine einheitliche Datenerfassung.

Die unsystematische, unstrukturierte Beobachtung hingegen unterliegt keinen oder nur wenigen Richtlinien. Sie bietet dem Beobachter mehr Handlungsspielraum und Flexibilität und ermöglicht, auch unerwartete Ereignisse zu erfassen. Allerdings erschweren diese Offenheit und Spontaneität auch die Auswertung der Ergebnisse.

Die direkte Beobachtung konzentriert sich auf die Beobachtung von Verhalten in einer bestimmten Situation. Bei der indirekten Beobachtung stehen die Auswirkungen dieses Verhaltens im Mittelpunkt des Interesses. So kann man beispielsweise das Verhalten von Mitarbeitern in einem Unternehmen direkt beobachten oder nur die Auswirkungen desselben, etwa in Form des liegengelassenen Mülls auf den Schreibtischen. Während es bei der direkten Beobachtung leichter ist, Daten auszuwerten, kannst Du bei der indirekten Beobachtung neue interessante Erkenntnisse gewinnen.

Erfolgt die Beobachtung vermittelt, so kommen für die Datenerhebung technische Geräte wie Kameras, Tonbandgeräte oder bildgebende Verfahren zum Einsatz. Die unvermittelte Beobachtung findet ohne technische Aufzeichnungsgeräte statt, sondern vielmehr schriftlich in Form von Notizen. Ein Vorteil der vermittelten Beobachtung liegt in der Vollständigkeit der erhobenen Daten sowie der akkuraten Wiedergabe der Beobachtungssituation. Hinzu kommt, dass der Beobachter weniger Einfluss auf die Situation ausübt. Ihre Schwäche besteht jedoch darin, dass der Einsatz technischer Mittel organisations- und zeitaufwendig ist. Die unvermittelte Beobachtung erlaubt dem Beobachter zwar, die Situation aus allen Blickwinkeln wahrzunehmen, aber es besteht auch die Gefahr, die Teilnehmer auf diese Weise zu beeinflussen.

 

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