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EXPERTENINTERVIEW FÜHREN LERNEN LEICHT GEMACHT

 

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Herzlich willkommen zum Tutorial „So meisterst Du die 3 Phasen eines Experteninterviews“. Das Experteninterview ist eine beliebte Methode in empirischen Bachelor- oder Masterarbeiten. Falls auch Du diese Methode in Deiner Abschlussarbeit einsetzen möchtest, jedoch nicht genau weißt, wie Du vorgehen sollst, dann ist dieses Tutorial genau das Richtige für Dich. In wenigen Minuten wirst Du optimal ausgestattet sein, um Dein eigenes Experteninterview sorgfältig zu planen. Nach einigen grundlegenden Hintergrundinformationen zeigen wir Dir im Detail, welche Schritte Du vornehmen musst, damit Dein Experteninterview ein voller Erfolg wird – von der Vorbereitung bis zur Darstellung der Ergebnisse.

 

Was ist ein Experteninterview?

 

Beginnen wir mit einer kurzen Klärung des Begriffs Experteninterview. Das Experteninterview ist eine qualitative Methode der empirischen Sozialforschung. Anders als beispielsweise Interviews mit standardisiertem Fragebogen sind Experteninterviews nur halbstrukturiert. Das bedeutet, dass sich das Interview an einem zuvor erstellten Leitfaden orientiert, der sämtliche Fragen beinhaltet. Um die Spontaneität der Gesprächssituation zu gewährleisten, werden die Fragen in der Regel dem Befragten nicht vorab zur Verfügung gestellt. Der Vorteil an solchen Leitfadeninterviews ist, dass Du von der Reihenfolge der Fragen abweichen und freie Nachfragen stellen darfst.

Experteninterviews können persönlich, telefonisch, per E-Mail oder in einem Online-Meeting durchgeführt werden. Obwohl jede Form ihre Vorteile hat, ist ein Face-to-Face-Interview stets vorzuziehen.

 

Der Zweck dieser Methode besteht darin, möglichst viele Expertenmeinungen, Standpunkte und Einsichten zu einem Thema zu erhalten, um diese auszuwerten und einen umfassenden Gesamtüberblick zu erzeugen. Aus diesem Grund genügt es nicht, nur ein einziges Interview durchzuführen, sondern es sollten immer mehrere sein.

Wie viele Interviews Du genau durchführen musst, hängt von der Größe Deiner Arbeit ab: Bei kleineren Arbeiten wie Bachelorarbeiten sind sechs bis acht Interviews üblich, während bei größeren Arbeiten acht bis 15 Interviews eingeplant werden. Idealerweise werden Interviews solange geführt, bis keine neuen Informationen oder Erkenntnisse mehr erhalten werden.

Die Dauer eines Experteninterviews ist nicht zuletzt von der Mitteilungsbereitschaft Deines Interviewpartners abhängig. Als Faustregel gilt jedoch eine Dauer von 30 bis 45 Minuten.

 

Die 3 Phasen eines Experteninterviews

 

Mit diesem Hintergrundwissen können wir uns nun mit den einzelnen Phasen befassen, in die sich ein Experteninterview aufteilen lässt. Insgesamt sind drei Hauptphasen zu unterscheiden: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Mit jeder Phase gehen bestimmte Arbeitsschritte einher.

 

In der Vorbereitungsphase geht es zunächst darum, sich selbst so viel Expertenwissen zu dem Gesprächsthema anzueignen, dass Du in der Lage bist, einen geeigneten Experten für das Interview zu finden und einen sinnvollen Leitfaden zu erstellen. Lies Dich so tief wie möglich in die Thematik ein und mache Dich mit den zentralen Begriffen vertraut. Nur so wirst Du mit Deinem Gesprächspartner auf Augenhöhe kommunizieren können.

Wer als Experte infrage kommt, hängt von Deinem Untersuchungsgebiet und Thema ab. Entscheidend ist die soziale Rolle oder Funktion des potenziell Befragten. Grundsätzlich sollte die betreffende Person überdurchschnittliche Kenntnisse und Erfahrungen in dem jeweiligen Bereich aufweisen. Insofern kann es sich bei einem Experten um einen Wissenschaftler, ein Mitglied einer Organisation, Behörde oder auch um einen Straftäter handeln. In jedem Fall muss die Auswahl Deiner Zielgruppe gut begründet sein.

Um einen Experten für Dein Interview zu gewinnen, kannst Du zum einen Kontakte aus Deinem eigenen Netzwerk nutzen, zum Beispiel über Hochschulmitarbeiter. Eine weitere Option ist, Dich eigenständig auf die Suche zu begeben, zum Beispiel auf Konferenzen und Messen oder in sozialen Medien wie Linked-In und Xing.

 

Sobald Du Deine Auswahl getroffen hast, besteht der nächste Schritt darin, Kontakt aufzunehmen und einen verbindlichen Termin mit dem potenziellen Interviewpartner zu vereinbaren. Kommuniziere Dein Anliegen klar und deutlich, begründe, weshalb Du die Person ausgewählt hast und erläutere genau, was von ihr erwartet wird. Wichtig ist zudem, dass Du frühestmöglich Kontakt aufnimmst und Dir eventuell den Termin kurz vor dem Interview bestätigen lässt.

 

Der letzte Schritt in der Vorbereitungsphase ist die Erstellung eines Leitfadens. Auch wenn der Leitfaden nur als Orientierungshilfe dient, müssen alle Fragen genau überlegt sein und zur Leitfrage Deiner Arbeit passen. Nur so stellst Du sicher, dass Du brauchbare Informationen erhältst, die der Erreichung Deines Forschungsziels nützen. Formuliere Deine Fragen auf der Grundlage der jeweiligen Theorie beziehungsweise Theorien aus der einschlägigen Literatur.

Im Sinne der Übersichtlichkeit solltest Du Deine Fragen in mehrere thematische Blöcke einteilen und sie mit einer großen Schriftgröße versehen. Verfasse den Leitfaden so, dass er prinzipiell auch von irgendeinem anderen Forscher problemlos genutzt werden könnte. Am Ende solltest Du Deine Studienkollegen darum bitten, zu überprüfen, ob Deine Fragen verständlich und vollständig sind.

Neben den Fragen kann der Leitfaden auch Anmerkungen zum Gesprächsbeginn enthalten. Hierzu gehört zum Beispiel, welche Angaben Du über Deine Person und das Forschungsziel mitteilen möchtest, ohne den Interviewpartner tendenziös zu beeinflussen.

 

Nun ist die Zeit gekommen, das Interview durchzuführen. Dazu ist zunächst entscheidend, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen: Gewährleiste eine ungestörte Gesprächsatmosphäre, prüfe die Funktionalität des Aufnahmegeräts, informiere Deinen Gesprächspartner über die anonyme Behandlung der Daten, hole Dir erneut die Zustimmung zur Aufzeichnung des Gesprächs ein und bitte den Befragten, eine Datenschutzerklärung zu unterschreiben.

Das eigentliche Interview beginnt mit einem Gesprächsimpuls. Versuche dabei, so neutral wie möglich zu sein und verzichte auf wertende Äußerungen. Finde einen Einstieg, der den Befragten auf das Gesprächsthema einstimmt. Denkbar wäre zum Beispiel, den Anlass Deines Forschungsvorhaben zu skizzieren und erneut Deinen Bedarf an Fragen zum Ausdruck zu bringen.

Damit der Befragte möglichst viel von seinem Expertenwissen preisgibt, musst Du grundsätzlich offene Fragen stellen. Ebenso sind Suggestivfragen unbedingt zu vermeiden, weil sonst die Gefahr besteht, dass der Befragte die Antworten Deinen vermeintlichen Wünschen gemäß anpasst.

Um das Gespräch zu lenken, bietet es sich an, zunächst mit der übergeordneten Frage zu beginnen und bei nicht gewünschtem Gesprächsverlauf eine Unterfrage zu stellen. In jedem Fall gilt es, gut zuzuhören und den Befragten in Ruhe antworten und ausreden zu lassen. Anschließend hast Du immer noch die Gelegenheit, konkrete Nachfragen zu stellen.

 

Nach dem Interview beginnt der mühevollste Teil des Gesamtprozesses: die Auswertung. Voraussetzung hierfür ist, dass das aufgezeichnete Interview transkribiert, also Wort für Wort verschriftlicht wird. Die Transkription ist der zeitaufwendigste Arbeitsschritt. Erfahrungsgemäß dauert das Transkribieren fünf- bis achtmal so lange wie das Interview. Plane daher genügend Zeit ein.

Unterschieden werden drei Arten der Transkription: die einfache Transkription, die erweiterte Transkription und die komplexe Transkription.

Während bei der einfachen Transkription nur das wirklich gesprochene Wort verschriftlicht wird, finden bei der erweiterten Transkription auch Lückenfüller, Betonungen und emotionale Äußerungen Berücksichtigung. Bei der komplexen Transkription werden zudem Sprechpausen, Ein- und Ausatmen sowie in gewissen Fällen auch Sprechgeschwindigkeit und Tonhöhe markiert. Welche Form Du verwenden sollst, hängt von Deinem jeweiligen Forschungsvorhaben ab.

 

Ist das Gespräch transkribiert, werden die Daten systematisch ausgewertet: Die einzelnen Äußerungen beziehungsweise Textelemente werden auf ihren Sinngehalt überprüft und zu bestimmten Begriffen zusammengefasst. Diese Begriffe heißen Codes. Aus diesen lassen sich wiederum Oberbegriffe, sogenannte Kategorien, bilden und in Beziehung zueinander setzen.

Dieser Prozess der Kodierung beziehungsweise Kategorisierung kann auf zwei Weisen erfolgen: deduktiv, das heißt theoriegeleitet, oder induktiv, das heißt datengeleitet. Bei der theoriegeleiteten Vorgehensweise orientierst du Dich an einem bestehenden System von Aspekten, auf das hin Du die Daten überprüfst. Bei der datengetriebenen Vorgehensweise hingegen entwickeln sich Deine Ergebnisse allmählich auf Basis des Datenmaterials. 

Um die Zuverlässigkeit Deiner Ergebnisse zu überprüfen, kannst Du das Intra- beziehungsweise Inter-Coder-Rating nutzen. Beim Intra-Coder-Rating wird das Datenmaterial mehrere Male durch dieselbe Person kodiert. Beim Inter-Coder-Rating erfolgt die Kodierung durch verschiedene Personen. Auf diese Weise wird überprüft, ob vergleichbare Ergebnisse erzielt werden.

Zuletzt gilt es, Deine Ergebnisse visuell darzustellen. Hierzu sind Tabellen empfehlenswert. Erstelle die Tabellen so, dass Du einen vergleichenden Überblick über die Kategorien und verschiedenen Positionen der Befragten erhältst. Dabei ist wichtig, klar zwischen direkten Zitaten, also dem tatsächlich Gesagten, und Deinen Gedanken darüber zu trennen.

 

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